Passives Einkommen mit Spam

Passives Einkommen mit Spam?

Mit Spam schaffst es auch Du zum passiven Einkommen!

Zugegeben, die Überschrift ist provokant gewählt. Aber hättest du dich ohne diese Überschrift mit der Hormel Foods Aktie beschäftigt? Wenn Du nicht ohnehin schon länger an der Börse aktiv bist und dich mit Aktien beschäftigst, dann hätte dich eine Überschrift wie “Vorstellung der Hormel Foods Aktie” sicherlich nicht dazu bewegt diesen Artikel zu lesen. Habe ich Recht?

In den letzten Monaten konnte die Hormel Foods Aktie rund 1,60 Dollar pro Monat zulegen, die Dividenden-Schätzung beläuft sich auf 0,50 Dollar Cent bis 1 Dollar pro Aktie. Ist doch nicht schlecht für ein passives Einkommen, oder?

Das Unternehmen

Hierzulande ist das amerikanische Unternehmen Hormel Foods nahezu unbekannt, in den USA zählt es jedoch schon seit Generationen zu den großen Playern in der Lebensmittelbranche. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 1891 unter dem Namen George A. Hormel & Company. Der Gründer George A. Hormel war der Sohn deutscher Einwanderer.

Bei Hormel Foods handelt es sich also um einen amerikanischen Lebensmittelhersteller, verschiedenste Produkte sowie Marken werden von Hormel Foods erzeugt und anschließend vertrieben. Die Firma vertreibt weitaus mehr als 60 verschiedene Marken, das Hauptaugenmerk liegt hierbei eindeutig in den USA, denn mehr als 90 Prozent des Umsatzes, werden in den Vereinigten Staaten von Amerika erzielt. Das Unternehmen wurde in verschiedene Bereich gegliedert, diese umfassen Lebensmittel im allgemeinen, sowie Tiefkühlwaren, Speziallebensmittel und viele weitere Bereiche. Hormel Foods setzt derzeit auf ein Wachstum durch Partnerschaften und Übernahmen, auch Joint Ventures spielen eine große Rolle.

Hormel Foods Portfolio

Quelle: seekingalpha.com

 

Innovation und Stabilität: Was Hormel Foods bietet

Fleischprodukte, Teigwaren und Speiseöle: Die Produktpalette von Hormel Foods ist perfekt auf den durchschnittlichen amerikanischen Verbraucher zugeschnitten. Eines der wichtigsten und bekanntesten Produkte von Hormel Foods ist Spam. Es handelt sich um zerkleinertes Frühstücksfleisch aus der Dose.
Das Schweinefleisch ist gepökelt, gepresst sowie gewürzt und im eigenen Saft gegart, bei der Herstellung kann es mit Corned Beef verglichen werden. Es ist bereits in 41 Staaten neben der USA erhältlich. In vielen Haushalten gehört das gewürzte Frühstücksfleisch aus der Dose von Hormel zu einem gelungenen Start in den Tag. Es ist unter dem Namen SPAM (Spiced Ham) bekannt, was so viel bedeutet wie: “gewürzter Schinken”. Hormel Foods hat dieses Fleisch in der Dose als erster Hersteller bereits 1926 auf den Markt gebracht. Seitdem wuchs das Unternehmen stetig, unter anderem auch, weil es das amerikanische Militär mit dem Fleisch aus Konserven für die Soldaten an der Front versorgte. Man kann sagen, das Dosenfleisch hat eine patriotische Bedeutung für die amerikanische Bevölkerung. Das ist wohl eines der Geheimnisse für den anhaltenden Erfolg des Herstellers.

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Expansion und Weiterentwicklung

Nach den erfolgreichen ersten Jahrzehnten expandierte das Unternehmen weiter und übernahm im Jahr 1968 Jennie-O-Foods, einen bekannten Hersteller von Geflügelprodukten. 1993 wurde der Name des Unternehmens in Hormel Foods Corporation geändert. Es folgten weitere Zukäufe von Nahrungsmittelmarken ab dem Jahr 2000. So gehören heute Skippy´s peanut butter und Lloyd´s Barbecue zu Hormel Foods. Viele der Produkte werden sogar nach China verkauft, der wichtigste Absatzmarkt sind und bleiben jedoch die USA.

Seit wann ist Hormel Foods an der Börse?

Seit dem Jahr 1928, als sich der Erfolg des eingeführten Dosenfleischs abzeichnete, ist das Unternehmen an der Börse. Es ist im S&P 500 gelistet. Seit dem Börsengang kann es dauerhafte Erfolge verzeichnen.

Hormel Foods Aktie in der Kurzanalyse

Zuerst blicken wir ein wenig in die Vergangenheit dieses Unternehmens bzw. möchte ich dir gerne die Zahlen der letzten Jahre nennen.
Über die Jahre konnte Hormel Foods immer mehr Anleger für sich begeistern und sozusagen an Land ziehen. Die durchschnittliche Rendite der letzten 10 Jahre liegt bei rund 3,8 Prozent p.a.
Die Marktkapitalisierung bewegt sich nun seit geraumer Zeit bei rund 17 – 18 Milliarden Dollar. Vor zehn Jahren lag der Aktienpreis pro Aktie bei rund 7 Dollar, mittlerweile steht der Preis pro Aktie bei rund 43 Dollar.
Anhand dieser Entwicklung kannst du bereits sehen, dass die Hormel Foods Aktie über die Jahre einen immensen Zuwachs verzeichnen konnte. Die Aktie hält sich stabil seit 2016 in der Range zwischen 30 – 44 Dollar pro Aktie.

Hormel Foods Chart

Natürlich habe ich mir die Aktie noch etwas genauer angesehen, wo genau liegen die Stärken, die Schwächen und auch Risiken bei diesem Unternehmen.

Kommen wir zunächst zu den Stärken von Hormel Foods, das Unternehmen verfügt nämlich über ein sehr großes und diversifiziertes Produktportfolio. Vor allem im Bereich der Forschung und der Entwicklung, wurden in den vergangenen Jahren viele neue Produktinnovationen und letztendlich erfolgreiche Produkte entwickelt. Diese Produkte erzielten wiederum höhere Verkaufspreise, denn der Fokus lag vor allem auf Nachhaltigkeit und es wurde auf gesündere Inhaltsstoffe achtgegeben.  Das Unternehmen kündigte vor kurzem die Einführung der pflanzlichen Marke “Happy Little Plants” an. Das neue Pflanzenprotein-Portfolio ist Teil einer neuen Ausrichtung des Unternehmens, mit dem es in Zukunft auf dem veganen Proteinmarkt Fuß fassen möchte. Die Zeichen der Zeit werden von dem Unternehmen also nicht verschlafen, sondern man ist für die Zukunft gut gerüstet.

Hormel Foods schaffte es seit über fünfzig Jahren seine Dividenden jährlich zu steigern. Der Konzern schreibt jährlich sehr starke Bilanzen und ist deshalb beinahe schuldenfrei.

Wo es Stärken gibt, finden sich auch Schwächen, so meist die logische Schlussfolgerung. Bei genauerem hinsehen finden sich aber fast keine Schwächen, außer dass Hormel Foods sehr stark auf proteinhaltige Nahrungsmittel angewiesen ist und Schweinefleisch sowie Truthahn, einen sehr großen Teil des Umsatzes ausmachen.
Ein weiterer Punkt der mit den Schwächen einher geht, ist jener, dass der Konzern kaum globale Präsenz hat und sich fast ausschließlich auf den US-Markt konzentriert. Hier hätte das Unternehmen noch reichlich Wachstumspotential.

Das Chancen/Risiko-Verhältnis der Hormel Foods Aktie

Die Chancen als Anleger stehen prinzipiell sehr gut, um auch in Zukunft vom Wachstum des Unternehmens zu profitieren.
Die Kernpunkte für das Wachstum liegen bei diesem Konzern im wesentlichen in der Erweiterung des Produktportfolios. Durch weitere Partnerschaften oder Übernahmen, kann auch in den kommenden Jahren weiteres Umsatzwachstum erzielt werden. Auch im Bereich der nachhaltigen und gesunden Lebensmittel kann Hormel Foods in immer breiteren Segmenten investieren und das Geschäft weiter ausbauen. Diese Produkte wiederum können zu höheren Preisen verkauft werden, ein weiteres Wachstum ist dadurch ein Selbstläufer. In Sachen Expansion ist auch noch viel Luft nach oben, hier bestehen wohl mitunter die größten Chancen für ein weiteres Wachstum.

Wie sieht es für dich als Anleger mit den Risiken bei einer Investition in dieses Unternehmen aus?

Seit vielen Jahren profitieren vor allem Betriebe in der Tierzucht von den sehr günstigen Futtermittel, die das Unternehmen herstellt. Sollten in Zukunft die Kosten in diesem Bereich steigen, so könnten dadurch die Margen und Umsätze belastet werden. Hinzu kommt auch noch der immer weiter steigende Wettbewerbsdruck auf Hormel Foods im Truthahnbereich. Viele Produkte von Hormel können durch diesen Trend unter Druck geraten, speziell in diesem Bereich muss sich Hormel Foods Alternativen einfallen lassen, dass der Konzern keine Marktanteile an die Konkurrenz verliert.

Wie wird die Aktie zur Zeit eingeschätzt?

Die Analysten sind durchwegs positiv auf die Hormel Foods Aktie gestimmt bzw. neutral. Wie die positive Unternehmensanalyse zeigt, hat der Kurs jederzeit das Potential nach oben hin auszubrechen, bei dementsprechenden Quartals- und Jahreszahlen.
Nach Expertenschätzung wird ein Wachstum zwischen fünf bis zehn Prozent (jährlich) vorausgesagt.

Das Fazit

Aus fundamentaler Sicht ist die Hormel Foods Aktie eine exzellente Aktie für dein Portfolio, wenn du nach Sicherheit und Stabilität suchst. Die Trendrichtung zur Konsolidierung wird in dieser Branche voraussichtlich so weitergehen. Hormel Foods war deshalb in den vergangenen Jahren eine klare Buy-Aktie. Die Hormel Foundation kontrolliert rund 48 Prozent der Stimmrechte von Hormel und hat sich stets dafür eingesetzt, dass Hormel in keinem Fall veräußert wird. Doch du solltest bedenken, dass in der Foundation immer mehr neue und junge Mitglieder vertreten sind und auch Einfluss auf den weiteren Verlauf haben.
Aus diesem Grund lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, wie lange die bisherige Geschäftspolitik noch fortgeführt wird.
Wie bereits angesprochen hat Hormel Foods ein wenig mit dem Wettbewerb im Truthahngeschäft zu kämpfen. Dies kann hier und da für leichte Rücksetzer im Kurs sorgen.
Dennoch: Das Unternehmen schreibt gute Bilanzen, die Rendite der Aktie liegt seit rund 10 Jahren im soliden Durchschnitt verglichen mit anderen Konzernen und die zuverlässigen Dividendenzahlungen sorgen für tolles passives Einkommen.

 

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V.F. Corporation

Die V.F. Corporation Aktie in der Analyse

Das Unternehmen V.F. Corporation

Das Unternehmen wurde 1899 gegründet und stellte anfangs unter dem Namen “Reading Glove and Mitten Manufacturing Company” nur Handschuhe her. 1951 erfolgte der Börsengang. In Folge kaufte die Firma sukzessive weitere Unternehmen auf, von denen sie sich steigende Umsätze versprach. In den 60er-Jahren kam mit der H.D. Lee Mercantile Company einer der großen Jeans-Hersteller hinzu. In dieser Zeit firmierte sich die Firma um und nannte sich fortan V.F. Corporation. VF steht für “Vanity Fair“, was in etwa “Jahrmarkt der Eitelkeiten” bedeutet.

Kontoor

Im Mai 2019 trennte sich V.F. Corporation von ihren Jeans-Marken Lee und Wrangler. Im Zuge eines Spin-off wurden sie unter dem Namen “Kontoor” an die Börse gebracht. Grund war, das die Wachstumszahlen in der Jeans-Sparte nicht mehr den Anforderungen des Managements genügten. Heute beschäftigt das Unternehmen weltweit etwa 75.000 Mitarbeiter und hat seinen Firmensitz in North Carolina.

Die aktuelle strategische Ausrichtung

Eine Charakteristik des Unternehmens war es stets, sich zu wandeln. Dabei wurden und werden Marken, bei denen Maßnahmen zur Umsatzsteigerung nicht greifen, konsequent verkauft oder an der Börse platziert. Aktuell besetzt die V.F. Corporation schwerpunktmäßig die Segmente Outdoorkleidung und Arbeitskleidung.

Die Sparte Outdoor wird unter anderem mit den Marken The North Face, Icebreaker, Terra, Eagle Creek, Smartwool, Eastpak und Vans besetzt. Vans und The North Face gelten zur Zeit als wichtigste Marken des Unternehmens, da sie den meisten Umsatz bringen und hohe Margen haben.

Aktuell ist die V.F. Corporation primär in den westlichen Industriestaaten vertreten. Die stetig wachsende Mittelschicht Indiens und Chinas gewinnt sukzessive an Kaufkraft. Gleiches gilt für andere Schwellenländer wie Brasilien, Südafrika und Mexiko gleichermaßen. Hier sieht das Management noch großes Potential.
In diesem Kontext plant die Geschäftsleitung um VF-Boss Steven E. Rendle den Ausbau der Online-Plattformen und des eigenen Filialnetzes, das zur Zeit mehr als 1500 Geschäfte umfasst. Die Nähe zum Endverbraucher soll forciert werden. Zudem bewertet das Management fortlaufend mögliche Firmenzukäufe. Aktuell nimmt VFC die Outdoor-Ausrüster Mammut aus der Schweiz sowie die US-Ausrüster Columbia und Yeti unter die Lupe. Ziel ist es, die Gewinnmarge langfristig auf hohem Niveau zu sichern und Marktanteile zu gewinnen. Ihr dürft gespannt sein, welche Akquisition zuerst erfolgt.

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Die aktuelle Entwicklung der V.F. Corporation Aktie

In den beiden Haupt-Segmenten Outdoor und Berufskleidung expandiert die V.F. Corporation am stärksten. Gerade in 2019 trieben steigende Umsatzzahlen den Aktienkurs um fast 50% nach oben. Entsprechend hoch sind die Erwartungen der Börse an die V.F. Corporation Aktie, was mitunter zu volatilen Phasen führte und aktuell auch führt. Nach Veröffentlichung der jüngsten Quartalszahlen gab das Papier um ingesamt rund 15% nach. Zu beachten ist aber auch das jüngste All-Time-High vom 29.Dez 2019, als das Papier erstmals 90,35 EUR erreichte.

Dabei sehen die Eckdaten des abgelaufenen Quartals alles andere als schlecht aus: Der Umsatz stieg um knapp 5%. Beim Gewinn sah es noch rosiger aus. Dieser legte um 14% zu. Den Börsianern schmeckte aber nicht der Umsatzrückgang bei der Marke Timberland. Dieser gab um 4% nach. In Folge wurde die Prognose des Geschäftsjahres, das noch bis März 2020 läuft, durch das Management leicht nach unten korrigiert.
Diese Korrektur sollte aber mittlerweile eingepreist sein. Für Dich als Langfristanleger bietet sich aktuell eine günstige Gelegenheit zum Einstieg in die V.F. Corporation Aktie, denn die Perspektiven des Unternehmens sind prächtig. Dazu im nächsten Punkt mehr. Zudem gibt es die Aktie mit einem Rabatt von 21% seit dem All-Time-High gegen Ende Dezember 2019.

Die historische Entwicklung der V.F. Corporation Aktie

Der Blick auf die historischen Daten lässt die jüngste Korrektur der V.F. Corporation Aktie in einem anderen Licht erscheinen. Bisher ist es der V.F. Corporation immer gelungen, gestärkt aus Korrekturphasen hervorzugehen.

Die aktuelle Korrektur mit eingerechnet hat sich das Papier bis heute wie folgt entwickelt:

Seit 1 Jahr = + 4.8% | Seit 3 Jahren = + 56 % | Seit 5 Jahren = + 21 %
Aber:
Seit 10 Jahren = + 485% | Seit 15 Jahren = + 649% | Seit 20 Jahren = + 1004%

VF Corporation Aktie Chart in Euro

Sämtliche Dividendenzahlungen in dieser Zeit sind hierbei nicht eingerechnet. Die V.F. Corporation Aktie ist daher für Langfristanleger bestens geeignet, zumal die strategische Ausrichtung des Unternehmens weiteres Wachstum generieren wird. Die Wachstumsdynamik dürfte daher auf einem hohen Niveau bleiben. Das kurzfristige auf und ab an der Börse solltet Ihr, so wie auch jetzt, zum Einstieg oder Aufstocken des Bestands nutzen.

Die Dividende der V.F. Corporation Aktie

Das Unternehmen steigert die Dividende im langjährigen Schnitt pro Jahr um rund 12% und zahlt seit 1941 ohne Unterbrechung Jahr für Jahr. Zudem erhöht die VFC die Dividende seit nunmehr 46 Jahren in Folge. Die Firma zählt damit zu den Dividenden-Aristokraten und wartet mit einer Ausschüttungsquote von 57% auf. Das ist der Teil des Gewinns, der an die Aktionäre in Form von Dividenden ausgezahlt wird. Bei einer Quote von 57% steht weiterhin steigenden Ausschüttungen nichts im Weg. Die aktuelle Dividendenrendite beträgt 2.3% und teilt sich in vier Quartalszahlungen auf. Die nächste Ausschüttung in Höhe von 0,48 USD erfolgt am 20. März 2020 (Record-Day ist der 10.März 2020).

Fazit

Die vorab erläuterten Zahlen machen die V.F. Corporation Aktie zu einem wertvollen Papier für Langfristanleger und Dividendenjäger zugleich. Die Finanzkraft des Unternehmens führte in der Vergangenheit nie dazu, dass die Dividende gekürzt oder gar gestrichen worden ist. Die breite Aufstellung des Unternehmens und der Vertrieb über viele Kanäle verleiht der VFC eine gewisse Stabilität, die sich langfristig auszahlen dürfte. Insofern ist die Aktie zum “Kaufen und liegen lassen” bestens geeignet.

 

Quellen:
MyDividends.de | Finanzen.net | Boerse.de | VFC.com | aktienfinder.net | Finanznachrichten.de | ING.de

 

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Altersvorsorge duch Sparbuch

Generationengedanke Aktie vs Sparbuch

Im heutigen Gastbeitrag von FelixInvestiert geht es darum, eine gewisse These mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen:

Steht die Form der privaten Altersvorsorge der deutschen Bevölkerung (bspw. Aktien & Sparbuch) in direktem Zusammenhang mit dem Alter eines Deutschen Bürgers?

Bevor im Detail auf diese Frage eingegangen werden kann, sollten zunächst einige Daten, die die deutsche Bevölkerung an sich betreffen, betrachtet werden. Dazu zählen neben der demografischen Entwicklung in Deutschland, grundlegende Erkenntnisse in den Bereichen Einkommen und Geldanlage sowie diverse Aspekte bzgl. der gesetzlichen, betrieblichen und privaten Altersvorsorge der Deutschen. Auch die (Achtung Spoiler!) teils erschreckenden Ergebnisse hinsichtlich des Interesses an der Altersvorsorge in der Bevölkerung sollten wir uns mal etwas genauer anschauen und hinterfragen.

Status Quo: Die deutsche Bevölkerung

Im Jahr 1880 lebten in Deutschland 45 Mio. Menschen. 1960 waren es bereits mehr als 73 Mio. und 2018 über 83 Mio. Stimmen die Prognosen von Experten, werden im Jahr 2060 übrigens nur noch ca. 74,5 Mio.(!) Menschen leben.
Um diese Entwicklung zu verdeutlichen, findest Du hier die Bevölkerungspyramide Deutschlands der Jahre 1970 und 2060.

Für das Jahr 1970 ist besonders auffällig, dass Menschen, die zu diesem Zeitpunkt 67 Jahre und älter waren, einen Anteil an der Gesamtbevölkerung von 12% hatten, während unter 20-Jährige mit 30% fast ein Drittel der Bevölkerung ausmachten.

Altersaufbau Deutschland 1970:

Soweit so gut – doch wie sieht die Bevölkerungspyramide im Jahr 2060 aus, wenn die demografische Entwicklung so verläuft wie von Experten prognostiziert? Die Antwort ist bedenklich. Schau Dir dazu die nächste Grafik im Vergleich an.

Wie Du sofort erkennen wirst, sieht die Bevölkerungspyramide im Vergleich zum Jahr 1970 völlig anders aus. Unter den Annahmen einer weiter sinkenden Geburtenrate, einer stetig steigenden Lebenserwartung dank neuer Techniken in der Medizin sowie einem moderatem Wanderungssaldo machen nun die über 67-Jährigen nicht mehr nur 12% der Gesamtbevölkerung aus, sondern mit 29% fast ein Drittel. Ebenso erschreckend (Nichts gegen Menschen hohen Alters) ist der Rückgang der unter 20-Jährigen, deren Bevölkerungsanteil von 30% in 1970 auf nur noch 17% in 2060 schrumpfen wird. Primärer Grund für diese Entwicklung ist, dass die Baby-Boomer Generation der 1960er Jahre schon bald in Rente gehen wird.

Fazit: Deutschland wird alt! Dabei ist das Geschlecht übrigens kaum von Bedeutung. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen steigt die Lebenserwartung seit Jahren immer weiter an, wobei Frauen im Durchschnitt ca. 5 Jahre älter werden als Männer.

Das Ergebnis: Immer weniger junge Menschen müssen die Rentenlast immer mehr älterer Menschen auf ihren Schultern tragen.

Die Lebenserwartung deutscher Männer, die im Jahr 2018 geboren wurden, liegt bei 78,5 Jahren. Bei Frauen liegt der Wert bei 83,3 Jahren. Im Vergleich dazu hier die Spitzenreiter in Sachen Lebenserwartung:

Lebenserwartung

 

 

Am unteren Ende der Tabelle befinden sich die folgenden drei Länder. Der Fakt, dass die durchschnittliche Lebenserwartung eines im Jahr 2018 in der Zentralafrikanischen Republik geborenen Mannes bei nur 50(!) Jahren liegt, zeigt, wie gut es uns doch in Deutschland geht. Zum Vergleich: Selbst im Jahr 1960 lag die durchschnittliche Lebenserwartung einer in Deutschland geborenen Person bereits bei 69,3 Jahren.

Lebenserwartung 2 - Aktien vs. Sparbuch

Noch ein letzter Blick auf die Entwicklung der Lebenserwartung der deutschen Bevölkerung: Im Jahr 2060 geborene Männer werden ein durchschnittliches Alter von 84,8 Jahren erreichen. Frauen werden im Durchschnitt sogar 88,8 Jahre alt.

Da Du nun einen groben Überblick über die Struktur der deutschen Bevölkerung hast, sollten wir uns einige Daten in Bezug auf das Einkommen, die Rente und die Geldanlage der Deutschen näher anschauen.

Grundlagen: Einkommen, Rente & Geldanlage der Deutschen

Einkommen

Wie Du in der folgenden Abbildung erkennen kannst, ist der durchschnittliche Bruttomonatsverdienst seit 2010, als dieser noch bei 3.227€ lag, auf fast 3.900€ in 2018 angewachsen.

durchschnittlicher Bruttomonatsverdienst

 

Zum Vergleich: 1992 lag das durchschnittlichen Bruttomonatseinkommen noch bei nur 1.832€. Männer verdienen dabei bereits seit mehr als 20 Jahren durchschnittlich 21% mehr als Frauen.

Sparplan

 

Geldanlage

Was die Geldanlage der Deutschen betrifft, muss ich leider zugeben, dass mich die Struktur nicht sonderlich überrascht. Auch wenn in der Grafik des Deutschen liebste „Anlage“ – die Immobilie – nicht aufgeführt ist, würde das vermutlich nichts daran ändern, dass der Löwenanteil des Geldes auf dem Sparbuch versauert und langsam aber sicher von der Inflation aufgefressen wird – und zwar satte 41% des Gesamtvermögens. Weitere 36,7% des Vermögens der Deutschen stecken in Versicherungen und Versicherungsprodukten. Lediglich 16,3% investiert der Ottonormalverbraucher in Anlageprodukte wie bspw. Aktien.

Geldanlage

Diese Erkenntnisse gehen Hand in Hand mit dem, was die Deutschen auf die Frage antworten, welche Formen der Geldanlage sie zurzeit nutzen (Mehrfachnennungen möglich). Das Motto der Deutschen: „Sicherheit zuerst“ – die Mini- bzw. Negativzinsen ändern an dieser Einstellung der deutschen Sparer 2019 nichts. Das ist das Ergebnis einer jährlichen Umfrage zum Sparverhalten der Deutschen. Dabei gab fast die Hälfte (!) der Befragten an, das Sparbuch bzw. Spareinlagen sowie das Girokonto zur „Geldanlage“ zu nutzen. Wie ich finde eine steile These, Geld auf dem Sparbuch als Form der Geldanlage zu bezeichnen – Stichwort Niedrigzinsen. Auch Bausparverträge (28%) und Immobilien (22%) sollten beim Thema Geldanlage in Frage gestellt werden, vorausgesetzt die Person nutzt die Immobilie ausschließlich für den Eigenbedarf. Aktien (15%) und festverzinsliche Wertpapiere (5%) werden hingegen nur von einem kleinen Teil der Bevölkerung genutzt.

Analog dazu passen die Antworten in der folgenden Grafik auf die Frage, wofür die Befragten aktuell Ihr Geld sparen. Nur ca. jeder vierte nutzt seine Ersparnisse zur Kapitalanlage, wobei mehr als die Hälfte der Befragten angibt, aktuell Geld für die Altersvorsorge wegzulegen. Da die Deutschen das Sparbuch allerdings als Form der Geldanlage betrachten, ergeben diese Angaben Sinn; auch wenn sie vielleicht fragwürdig sein mögen.

Bevor ich nun zur Beantwortung der eingangs gestellten Frage komme, ob Aktien bzw. das Sparbuch zwecks Altersvorsorge abhängig vom Alter sind, hier die verschiedenen Formen der Altersvorsorge und deren Ausprägung in Deutschland.

Altersvorsorge

 

Status Quo: Altersvorsorge in Deutschland

a. Gesetzlich

Wie Du weiter oben im Beitrag bestimmt erkannt hast, wird die Rente, die Du erhalten wirst, solltest Du ca. in meinem Alter sein (26 Jahre), mit hoher Wahrscheinlichkeit deutlich geringer sein, als sie es heute ist. Den exakten Betrag Deiner Rente kann ich Dir leider nicht nennen. Dazu musst Du zunächst Deine persönliche Rentenlücke berechnen.

Das kannst und solltest Du natürlich tun, um einen groben Überblick darüber zu haben, auf welche (u.a. staatliche) Unterstützung Du Dich im Alter einstellen kannst. Die monatliche Standardrente der gesetzlichen Rentenversicherung lag in Deutschland 2019 bei 1.435€. Ich studiere zurzeit und verdiene in meiner Werkstudententätigkeit ca. 1.000€ im Monat. Wenn ich mir vorstelle, dass ich von nur etwas mehr Geld meinen gesamten Lebensunterhalt im Alter bestreiten müsste, wird mir immer wieder bewusst, dass ich unbedingt auf privater Ebene etwas für meine Altersvorsorge tun muss. Für das Jahr 2033 prognostiziert das Bundesamt für Arbeit und Soziales übrigens eine monatliche Bruttostandardrente der gesetzlichen Rentenversicherung. Im Verhältnis zum heutigen Betrag klingt das natürlich erst einmal nicht schlecht, doch Vorsicht! Inflation nicht vergessen! Das heißt, dass diese prognostizierten 2,000€ vermutlich eine vergleichbare Kaufkraft haben werden, wie die heute ausgezahlten 1.435€.

Auch das Renteneintrittsalter wird sich aufgrund der demografischen Entwicklung der Bevölkerungsstruktur in Deutschland natürlich drastisch erhöhen. Ist die Baby-Boomer Generation erst einmal in Rente, gehe ich davon aus, dass ich gesetzlich mindestens zu meinem 70. Lebensjahr arbeiten soll. Das kommt für mich absolut nicht in Frage, da ich plane, vorher ausreichend privat für mein Alter vorgesorgt habe. Für die Vielzahl der Deutschen scheint daran jedoch kein Weg vorbei zu führen.

Verknüpft man den heutigen Betrag der gesetzlichen Rente (1.435€) mit dem Fakt, dass dieser Betrag 63% des Bruttoeinkommens von 65-Jährigen und Älteren ausmacht, kommt ein Durchschnitts-65-Jähriger auf ein monatliches Bruttorenteneinkommen von ca. 2.277€.
Nach Abzug von Steuer- & Solidaritätsbeitrag, den Krankenkassenbeiträgen auf Alters- und Betriebsrente sowie dem Betrag für Pflegeversicherung, käme man damit auf ein Nettorenteneinkommen von 1.805,26€. Schon besser, aber immer noch fragwürdig, ob man davon im Alter so leben kann, wie es sich die meisten vorstellen.

b. Betrieblich

Auf betrieblicher Seite steht Männern durchschnittlich ein Betrag von ca. 600€ im Monat zur Verfügung – bei Frauen sieht es mit durchschnittlich 243€ deutlich schlechter aus, wobei immer mehr Unternehmen Arbeitsverträge anbieten, die eine betriebliche Rente beinhalten.

Aktien vs. Sparbuch: Eine Generationenfrage?

Wenn wir uns vor diesem Hintergrund nun mal anschauen, ob die These, dass die Form der privaten Altersvorsorge tatsächlich eine Generationenfrage ist, stimmt, dann gelangt man, wie ich finde, zu erschreckenden Erkenntnissen. Doch zunächst mal einige Grunderkenntnisse, die die private Altersvorsorge der Deutschen betrifft. Die Deutschen sind Sparer. Das war so, ist so, und wenn ich wetten müsste, würde ich darauf tippen, dass das auch immer so bleiben wird. Die Sparsumme der privaten Haushalte betrug 2019 fast 207 Mrd. € – zur Jahrtausendwende lag der Wert noch bei knapp über der Hälfte. Die Sparquote liegt dabei bei ca. 10% und damit auf gleicher Höhe, wie es in der Finanzkrise in den Jahren 2008/09 der Fall war (ein Zeichen?).
Immer wenn meine Großeltern mir Geld zum Geburtstag oder zu Weihnachten geschenkt haben, hieß es: „Leg das Geld schön auf dein Sparbuch. Dann kannst du dir mal etwas Schönes davon kaufen.“

Fazit Sparen: In Sachen sparen sind die Deutschen unschlagbar – v.a. jedoch die älteren Generationen. Ü65-Jährige haben zu Zeiten ihrer Jugend meist sehr sparsam gelebt. An Themen wie Aktien, private Altersvorsorge o.ä. war zu dieser Zeit oft einfach nicht zu denken. Nur die wenigsten kamen zu dieser Zeit auf die Idee, an der Börse aktiv zu werden.

Lediglich 12,43% der deutschen Bevölkerung war im Jahr 2019 in Besitz von Aktien, Aktienfonds oder beidem. Und doch halten fast 45% der Befragten (siehe Abbildung) ihre Anstrengungen in Sachen privater Altersvorsorge für ausreichend.

Altersvorsorge Umfrage

Doch was ist der Grund mit diesen „Mut zur Lücke“? Laut einer Befragung des Instituts für Demoskopie Allensbach haben fast 60% der Befragten mäßiges bzw. kein Interesse an privater Altersvorsorge oder finanzieller Absicherung. Lediglich 12% der Teilnehmer gaben an, sich besonders für die genannten Themen zu interessieren und das obwohl jeder Vierte deutsche bereit ist, hohe Ausgaben für die private Altersvorsorge zu tätigen.

Anhand der genannten Daten komme ich nicht zwingend zu dem Fazit, dass das Investieren am Aktienmarkt eine Frage der Generation ist. Vielmehr habe ich das Gefühl, dass es sich dabei um eine Sache der Nationalität handelt. In unzähligen anderen Ländern ist der Anteil der Aktionäre an der Gesamtbevölkerung deutlich höher, als es in Deutschland der Fall ist. Einerseits könnte das konservative und sicherheitsorientierte Denken der Deutschen ein Grund dafür sein. Andererseits spielt mit hoher Wahrscheinlichkeit der Auf- und Abstieg der Volksaktie Telekom zu Beginn des Jahrtausends eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Da ich zu der Zeit noch nicht an Themen wie Aktien und Börse gedacht habe, habe ich mich dazu im Internet informiert und mich u.a. bei meinen Eltern & Großeltern erkundigt.

Zur Hochphase der Telekom wurde die Aktie nicht nur von ranghohen Politikern empfohlen, sondern sogar per Flyer im Briefkasten damit geworben, dass bei Eröffnung eines Aktiendepots eine Gratis-Telekom-Aktie bereits im Depot zu finden wäre. Eben eine echte „Volksaktie“. Da ist es vielleicht sogar verständlich, schwach zu werden und auch einzusteigen.

Was meine Verwandten angeht: Hier werden Aktien durchweg als Teufelszeug und die Börse als Casino bezeichnet. Leider ist auch jeglicher Versuch der Erklärung von Themen rund um die Börse vergebens. Ist das Investieren am Aktienmarkt nun eine Frage der Generation? Ich denke pauschal ist da keine klare Aussage zu treffen. In jeder Generation gibt es Menschen mit und ohne finanzieller Bildung. Finanzielle Bildung bedeutet für mich u.a. zu wissen, dass eine Immobilie zur Eigennutzung kein Vermögenswert, sondern eine Verbindlichkeit ist, aber das ist ein anderes Thema.

 

Disclaimer:
Ich betreibe hier weder Anlageberatung, noch möchte ich für bestimmte Unternehmen, Anlageklassen o.ä. werben. Ich übernehme keine Haftung oder Fehlerhaftung für ggf. falsche Angaben. Ich berichte hier lediglich auf Basis meiner eigenen Meinung. So solltest Du auch all’ Deine Investment-Entscheidungen treffen.

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